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Türkei und der Nordirak: Nicht der letzte Einsatz

Die Türkei betrügt sich selbst, wenn sie glaubt, mit militärischen Operationen wie dem am Freitag beendeten Einmarsch nach Nordirak das PKK-Problem erledigen zu können.

Zweifellos sind die kurdischen Rebellen geschwächt. Sie werden sich auch in Zukunft im Norden Iraks nicht mehr so ungestört bewegen können wie in den vergangenen Jahren: Neue türkische Luftangriffe auf PKK-Ziele im Nordirak sind auch nach dem Abzug der Bodentruppen zu erwarten. Doch mit einem solchen militärischen Dauerdruck auf die PKK verengt sich die türkische Kurdenpolitik zu einem Zeitpunkt, in dem neue Perspektiven gefragt wären. Die Überbetonung des militärischen Aspekts der Terrorbekämpfung ist in der Türkei leider zu einem Grundsatz geworden, an dem auch die Erdogan-Regierung nicht rüttelt. Nach wie vor ist Ankara in einem Teufelskreis gefangen: Bevor der Terror der PKK nicht aufhöre, werde nicht über Reformen geredet, sagt die Regierung – dabei könnten nur Reformen und Wohlstand die kurdischen Extremisten isolieren und bedeutungslos machen. Wenn sie die politischen und sozialen Wurzeln des Kurdenproblems nicht anpackt, wird die Türkei auch noch in 20 Jahren regelmäßig ihre Armee in den Nordirak schicken müssen. sei

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