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Meinung: Noch blinken sie nur

In mehreren Umfragen der letzten Wochen hat sich gezeigt: Münteferings Kapitalismuskritik finden viele gut. SPD wählen werden sie deswegen nicht.

In mehreren Umfragen der letzten Wochen hat sich gezeigt: Münteferings Kapitalismuskritik finden viele gut. SPD wählen werden sie deswegen nicht. Die Strategen einer Partei links von der SPD dürften deshalb eigentlich nicht viel Fantasie für den schlichten Schluss benötigen, dass es da eine Wählergruppe gibt, auf die man bei der nächsten Wahl rechnen könnte. Wem dann noch zwei überdurchschnittlich begabte Wahlkämpfer wie Gregor Gysi und Oskar Lafontaine beschert werden, der müsste dem 18. September eigentlich mit fliegenden Fahnen entgegengehen. Stattdessen haben PDS und die „Wahlalternative“ die erste Woche der knappen Zeit bis zum mutmaßlichen Wahltermin mit viel Gehtnicht und Wollnwernich vertan: Mal spricht das deutsche Wahlgesetz dagegen, sich zusammenzutun, mal die Angst um die eigene „Identität“. In Abwandlung eines MarxWortes – Groucho natürlich, nicht Karl – will man Chancen, die sich einem bieten, gar nicht erst nutzen. Das Nachsehen haben nicht nur enttäuschte Rot-Grün-Anhänger, sondern auch der Parlamentarismus. Eine Linkspartei um die Alphatiere Gysi und den früheren SPD-Vorsitzenden würde den Untergang des Abendlands nicht beschleunigen, sie könnte stattdessen interessante Oppositionsarbeit machen. Vielleicht einigen sie sich noch, die Streithähne. In dieser Woche will man sich nun doch mal treffen. Noch bleiben 111 Tage bis zur Wahl.ade

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