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NRW-CDU: Eine nicht ganz einfache Aufgabe für Röttgen

Norbert Röttgen hat sich viel vorgenommen. Er übernimmt jetzt den größten CDU-Landesverband, aber zu beneiden ist er nicht.

Obwohl ihn die Mitglieder mit einem klaren Votum ausgestattet haben, muss Norbert Röttgen die CDU-Funktionäre in Nordrhein-Westfalen noch für sich gewinnen. In den zurückliegenden Monaten hat er gegen eine erstaunlich geschlossene Front von Landespolitikern gestanden, die mit einem Argument für sich geworben haben: Wir stehen bereit, um die schwache rot-grüne Minderheitsregierung jederzeit abzulösen, der CDU-Kandidat aus Berlin ist weit weg. Unabhängig von der Frage, ob das Argument von Laschet und Co. richtig oder falsch war, so zeigt es vor allem eines: Das Misstrauen sitzt tief. Dies ist für Röttgen umso schmerzlicher, als er einen Landesverband übernimmt, dem zwei wesentliche Eigenschaften abhanden gekommen sind.

Jürgen Rüttgers hat die Partei zum einen so sehr auf sich und die ihm genehm erscheinenden Themen ausgerichtet, dass eine wirklich inhaltliche Diskussion kaum mehr stattgefunden hat. Zweitens herrscht in der Landesgeschäftstelle ein Klima der Angst, sind Indiskretionen an der Tagesordnung. All das muss Röttgen aufarbeiten und gleichzeitig Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bekämpfen. Die Aufgabe wird nicht ganz einfach werden und wird am Ende darüber entscheiden, ob der Sieg am Sonntag der letzte Karrieresprung für den ehrgeizigen Röttgen war.

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