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Meinung: Nur mal aus Interesse

Die Mission in Kongo sei „im Interesse Deutschlands“, sagt Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Nun ist es verdienstvoll, Kongo auf dem Weg in die Demokratie zu helfen.

Die Mission in Kongo sei „im Interesse Deutschlands“, sagt Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Nun ist es verdienstvoll, Kongo auf dem Weg in die Demokratie zu helfen. Aber deutsche Interessen stehen dort wahrlich nicht auf dem Spiel. Deshalb arbeiten Befürworter der Mission mit Hilfsargumenten. Europas Außenpolitik müsse Handlungsfähigkeit beweisen, heißt es dann – ein Maßstab, der sich auf beliebig viele Brennpunkte der Welt ausdehnen ließe. Zumal das auch von Jung verschuldete Hin und Her bei der Kongo-Mission zeigt, dass die Ambitionen der EU stets mit den kargen militärischen Möglichkeiten kollidieren. Umso wichtiger für Deutschland, die Mittel zu konzentrieren auf jene Konfliktregionen, von denen wirkliche Gefahr ausgeht für unsere Sicherheit. Kongo gehört nicht dazu. Afrika ist traditionell auch nicht deutsches Einflussgebiet, sondern das der Briten, Franzosen und Amerikaner. Das heißt nicht, dass Berlin eine EU- Mission nicht unterstützen sollte. Aber deutsche Interessen sind in Kongo nicht ausreichend berührt, um eine tragende Rolle der Bundeswehr zu rechtfertigen. clw

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