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Papstkritiker halten ihn für einen Erzkonservativen. Doch eigentlich ist klar ersichtlich: Joseph Ratzinger ist ein Grüner!

© dpa

Öko-Papa: Benedikt XVI. empfiehlt Berlin Rot-Grün

Der heilige Vater der Katholiken wolle „keine Propaganda für eine bestimmte politische Partei machen“, sagte Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag. Trotzdem klang seine Rede wie ein Plädoyer für Rot-Grün. Eine Glosse.

Ein bisschen was zur Orientierung hatte man ja erwartet vom Papst, aber dass er sich so eindeutig politisch positioniert und mitten in die Berliner Sondierungsgespräche eine klare Koalitionsempfehlung gibt, konnte niemand erwarten. Nach seiner Rede im Bundestag ist klar: Benedikt XVI. ist ein heimlicher Grüner. Zwar wolle er „keine Propaganda für eine bestimmte politische Partei machen – nichts liegt mir ferner als das“, versicherte er.

Doch mit dem „Auftreten der ökologischen Bewegung in der deutschen Politik seit den 70er Jahren“ würdigte der Heilige Vater jene inzwischen nicht mehr ganz so „jungen Menschen“ im Plenum, die zum gesellschaftlichen Bewusstsein beigetragen haben, „dass irgendetwas in unserem Umgang mit der Natur nicht stimmt. Dass Materie nicht nur Material für unser Machen ist, sondern dass die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und wir ihrer Weisung folgen müssen“.

Als vor zwei Wochen bekannt wurde, dass der Papst zur Messe im Olympiastadion ein grünes Gewand tragen würde, meinten wir, dies habe nur kirchenkalendarische Gründe. Jetzt wissen wir: CDU-Landeschef Frank Henkel wird bei der abendlichen Kommunion sicher eine der 80 000 Oblaten abbekommen. Absolution aber hat Ratzinger Rot-Grün erteilt.

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