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Meinung: „Ohne uns Grüne …

… würde es den Zuwanderungskompromiss gar nicht geben.“ Es ist in diesen Tagen kein reines Vergnügen, ein Grüner zu sein.

Von Hans Monath

… würde es den Zuwanderungskompromiss gar nicht geben.“

Es ist in diesen Tagen kein reines Vergnügen, ein Grüner zu sein. Die Union frohlockt, der kleine Partner sei vom Kanzler ausgebootet worden und habe nichts mehr zu sagen. An der Parteibasis rumort es wegen der Zugeständnisse beim Zuwanderungskompromiss, manche rufen nach Sondersitzungen von Spitzengremien. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung der Basis über den Kompromiss spielt die frühere Parteichefin Claudia Roth. Die gelernte Dramaturgin, die mit Leidenschaft für Menschenrechte streitet, genießt bei den Grünen höchste Wertschätzung. Vielen gilt sie als Garantin von Identität und Glaubwürdigkeit. Deshalb wird sie im Herbst wohl wieder zur Vorsitzenden gewählt.

Roth hat als Parteichefin selbst oft mit Grünen-Albtraum Otto Schily um die Zuwanderung gerungen, bis Tränen flossen. Sie ist unverdächtig, aus taktischen Gründen den Kompromiss schönzureden, wenn sie nun den Durchbruch bei humanitären Fragen und bei der Integration lobt. Die klügeren Taktiker ihrer Partei wissen, dass die Union leichter zustimmt und so Wahlkampfmunition gegen die Koalition aus der Hand gibt, weil die Grünen Schmerzen leiden. Solche Erwägungen sind Roth freilich eher fremd. Deshalb wird es noch spannend, wenn Schily dann am Gesetzestext feilt. Die Grünen werden ihr Recht auf Mitsprache einfordern. Auch mit der Stimme von Claudia Roth.

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