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Parlamentswahl in Polen: Die anti-deutsche Karte

Die Polen sind ein Gemütsvolk, das zeigen die letzten Umfragen vor den Parlamentswahlen an diesem Sonntag. Aller wirtschaftlicher Erfolge der Regierung Donald Tusk zum Trotz hat ausgerechnet die Kaczynski-Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) wieder eine Chance auf den Wahlsieg.

Die Polen sind ein Gemütsvolk, das zeigen die letzten Umfragen vor den Parlamentswahlen an diesem Sonntag. Aller wirtschaftlicher Erfolge der Regierung Donald Tusk zum Trotz hat ausgerechnet die Kaczynski-Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) wieder eine Chance auf den Wahlsieg. Vergessen ist das Elend seiner zwei Regierungsjahre: Streitsucht und Agentenjagden, Autobahnbaustopps als Form der Korruptionsbekämpfung und die Eiszeit in den Beziehungen zu den Nachbarn Deutschland und Russland. In der Tat sind zuletzt die Brotpreise gestiegen, der wachsende Mittelstand leidet unter seinen Fremdwährungskrediten. Die Regierung erklärte die Hintergründe, statt auf den Franken und Euro zu schimpfen. Die Wahlkampagne war lau und leise. Selbst Jaroslaw Kaczynski hatte wieder einmal so viel Kreide gefressen, dass es selbst unter Stammwählern hieß, man könne am Sonntag ja eigentlich für keinen stimmen. Höchste Zeit für die anti-deutsche Karte also: Angela Merkel wolle das deutsche Imperium wieder aufbauen und Westpolen schlucken, warnte Kaczynski und ließ damit seine Maske fallen. Kaczynski hat wieder Kontur. Die Emotionen sind zurück. Der bessere Pole gewinnt. flü

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