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Pflege: Angst vor dem Alter

Bis zu einer Millionen Fachkräfte für Alte und Kranke könnten in 15 Jahren fehlen, sofern sich die demografische Entwicklung fortsetzt und auf dem Arbeitsmarkt kein Wunder passiert.

Haben Sie sich schon einmal selbst Ihre Windel gewechselt? Dann sollten Sie das üben, denn wenn Sie keine Familienangehörigen haben, sind Sie demnächst ziemlich allein.

Warum sollten plötzlich ein paar hunderttausend Jugendliche Altenpfleger werden wollen? Die Arbeit ist schwer und der Lohn mager. Und warum sollte etwa die Zahl der Demenzkranken sinken? Das Gegenteil ist richtig. Da läuft also etwas auseinander, was bislang noch von Familienmitgliedern einigermaßen zusammengehalten wird – 70 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt, ein Großteil von Angehörigen. Für die Mitglieder der individualisierten Gesellschaft wird das künftig schwieriger. Natürlich gibt es noch mehr ambulante Dienste, die ihre Kräfte auf Tour schicken. Aber woher bekommen die ihr Personal? Am Ende hängt es doch wieder am Geld. Spätestens in der nächsten Legislaturperiode ist eine Reform der Pflegeversicherung fällig, um die Altenpflege attraktiver zu machen. Oder wir importieren Billigpfleger aus Asien und Afrika.

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