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Piraten: Ausgesperrt

Die Piraten und die Medien, das war von Anfang an eine Hassliebe. In die neue Partei mit ihrem teils ungewöhnlichen Personal mussten sich die Journalisten nicht erst durch langjährige Beziehungspflege hineinarbeiten, denn die Piraten kehrten ohnehin ständig ihr Innerstes nach außen: Personalquerelen, Fraktionssitzungen, das Entstehen von Positionen – alles fand und findet dank selbst verordnetem Transparenzgebot öffentlich statt und die Medien berichten genüsslich darüber.

Die Piraten und die Medien, das war von Anfang an eine Hassliebe. In die neue Partei mit ihrem teils ungewöhnlichen Personal mussten sich die Journalisten nicht erst durch langjährige Beziehungspflege hineinarbeiten, denn die Piraten kehrten ohnehin ständig ihr Innerstes nach außen: Personalquerelen, Fraktionssitzungen, das Entstehen von Positionen – alles fand und findet dank selbst verordnetem Transparenzgebot öffentlich statt und die Medien berichten genüsslich darüber. Für die Piraten war das Teil des Erfolgsrezepts, es sicherte ihnen Aufmerksamkeit. Im Zuge des schmerzhaften Prozesses der Professionalisierung, den die Partei nun durchläuft, wird das Transparenzgebot zunehmend infrage gestellt. Zum einen aus praktischen Gründen. Zum anderen hält das Personal selbst die viele Öffentlichkeit nicht aus. In Niedersachsen sollen nun, offenbar auf Wunsch der Basis, die Journalisten auf dem Landesparteitag in eine Art „Sonderzone“ verwiesen werden. Beim Transparenzgebot ist die Partei radikal – nun schlägt sie auch beim Gegenteil über die Stränge. Viele solcher Merkwürdigkeiten werden sich Piraten nicht mehr leisten können. In den bundesweiten Umfragen sind sie bereits im Sinkflug. Die Partei muss aufpassen, dass sie sich nicht selbst aussperrt – aus den Parlamenten. as

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