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Platzeck und Speer: In Treue fest

Auch wer an die persönliche Integrität von Matthias Platzeck glaubt, kann sich eine völlige Nichtkenntnis über das Umfeld seines Freundes Rainer Speer nur schwer vorstellen.

Flächenmäßig ist Brandenburg ein großes, von der Bevölkerungszahl her ein eher kleines Bundesland. Und wie in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt ist die politische Entscheiderschicht sehr dünn. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die wichtigen Leute innerhalb einer Partei wechselseitig relativ gut über die Stärken und Schwächen aller Akteure informiert sind. Das macht die Position von Matthias Platzeck im Streit um die Frage, was er über Einflüsse und Beziehungen seines Freundes Rainer Speer präzise gewusst oder vielleicht nur geahnt hat, so schwierig. Auch wer an die persönliche Integrität des Ministerpräsidenten glaubt, kann sich eine völlige Nichtkenntnis des damaligen Potsdamer Oberbürgermeisters Platzeck über das Umfeld Speers nur schwer vorstellen. Die beiden waren und sind ja enge Freunde. Da Platzeck alles andere als der knallharte, robuste Landespolitiker ist, von denen es im Kreis der Ministerpräsidenten etliche gibt, sondern ein auf durchaus sympathische Weise sensibler Mensch, dürfte ihm die Situation großes Unbehagen bereiten – völlig unabhängig von der Frage, was sein Kenntnisstand ist. In Treue fest zu Rainer Speer – das kann nicht unbegrenzt lange gut gehen.

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