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PORTRÄT HELLMUT KÖNIGSHAUS WEHRBEAUFTRAGTER:: „Ich bin gewillt, die Debatte aufzunehmen“

Der Wehrbeauftragte war noch gar nicht im Amt, da machte er schon Schlagzeilen. Die Bundeswehr solle die Panzerhaubitze 2000 und den schweren Kampfpanzer Leo 2 nach Afghanistan verlegen, empfahl Hellmut Königshaus im April 2010, bevor er einen Monat später gewählt wurde.

Von Hans Monath

Der Wehrbeauftragte war noch gar nicht im Amt, da machte er schon Schlagzeilen. Die Bundeswehr solle die Panzerhaubitze 2000 und den schweren Kampfpanzer Leo 2 nach Afghanistan verlegen, empfahl Hellmut Königshaus im April 2010, bevor er einen Monat später gewählt wurde. Wer in das Kanonenrohr eines Leo schaue, greife keine deutsche Patrouille mehr an, meinte er zur Begründung. Die Kanzlerin persönlich verbat sich daraufhin inkompetente Beiträge zur Ausrüstungsdebatte. Doch Königshaus ließ sich den Mund nicht verbieten. Und die von ihm damals geforderte schwere Artillerie wird inzwischen längst in Kundus eingesetzt.

So offensiv, unbequem und hartnäckig, wie der Berliner FDP-Politiker sein Amt begonnen hat, führt er es bis heute. Er sei nicht streitsüchtig, versprach er bei seiner Amtseinführung, werde aber die Debatte sofort aufnehmen, wenn das Interesse der Soldaten es erfordere. Daran hat er sich gehalten. Erst durch Königshaus’ Einsatz bekannt wurden nun der schwere Konflikt auf dem Schulschiff Gorch Fock, die Beteiligung von Kameraden am zuvor als Selbsttötung titulierten Tod eines deutschen Soldaten in Afghanistan und die Plünderung der Soldatenpost in der gleichen Einheit. Kein Wunder, dass über die Interpretation des Wehrbeauftragten als Treiber und Nervensäge nun niemand mehr verärgert ist als der Verteidigungsminister. Hans Monath

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