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Porträt Mesut Özil: „Ich kann keine Titel versprechen“

Der Heilsbringer Mesut Özil beginnt seine Mission aller Voraussicht nach unter englischen Bedingungen. Nieselregen, dazu kühle 14 Grad – very british. Mesut Özil hätte sich sicher eine freundlichere Wetterprognose für sein Debüt im Trikot des FC Arsenal beim AFC Sunderland gewünscht.

Der Edeltechniker Mesut Özil kann sich in England gleich mal an die veränderten Gegebenheiten und sein neues Arbeitsumfeld gewöhnen. Seit Özil kurz vor Ende der Transferperiode aus dem sonnenverwöhnten Madrid ins regnerische London gewechselt ist, herrscht ein riesiger Hype um den Regisseur der deutschen Nationalmannschaft. 50 Millionen Euro Ablöse – so teuer war noch kein deutscher Fußballer. Selbst in der Premier League, wo schwindelerregende Summen und internationale Spitzenspieler nichts Außergewöhnliches sind, zählt Özils Ankunft zu den absoluten Highlights.

José Mourinho, portugiesischer Erfolgstrainer und mittlerweile wieder bei Arsenals Konkurrenten FC Chelsea tätig, adelte den 24-Jährigen zuletzt als den „besten Zehner der Welt“. Nichts weniger erwarten auch die Fans des FC Arsenal. Viele Jahre wurde der Klub für seine defensive Einkaufspolitik von der Konkurrenz verspottet. Obwohl die finanziellen Mittel vorhanden waren, scheute sich Trainer Arsène Wenger, Geld auszugeben. Viel lieber entwickelte er junge Talente. Die spielten dann zwar durchaus ansehnlich, blieben in den entscheidenden Spielen aber meist nur zweiter Sieger. „Wenger spend some money“, skandierten die wütenen Arsenal- Fans, ohne dass ihr Flehen erhört wurde. Bis jetzt.

Mesut Özil: Selbst die Arsenal-Legenden Bergkamp und Henry waren nicht so teuer

Wenger hat in Özil mehr Geld investiert als je zuvor in einen Spieler. Selbst die Klublegenden Dennis Bergkamp oder Thierry Henry waren seinerzeit billiger. In Özil sieht Wenger den künftigen Kopf seiner Mannschaft. „Er hat alle Attribute, unser Anführer zu werden“, sagte Wenger bei Özils Vorstellung. Seit ewigen Zeiten hatte der Klub keinen Neuzugang mehr öffentlich präsentiert, auch Per Mertesacker und Lukas Podolski, Özils Nationalmannschaftskollegen und Arsenal-Mitspieler, war diese Ehre nicht zuteil geworden.

Seit 2004 warten die „Gunners“, so wird der FC Arsenal in England genannt, auf den Gewinn der Meisterschaft. Mit Özil scheint dieses Ziel nun wieder realisierbar. Özil selbst gibt sich bescheiden: „Ich kann nicht versprechen, dass wir Titel gewinnen, aber ich kann versprechen, dass wir alles dafür geben werden.“

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