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PORTRÄT: Peter Frey: „Erklärung und Aufklärung“

Peter Frey hat eine ZDF-Karriere par excellence hingelegt. Jetzt wird er wohl Chefredakteur des Großsenders.

Sobald es im Kanzleramt hoch hergeht, steht er vor der Tür. Sobald es in der SPD-Parteizentrale zur Sache geht, steht er vor der Tür. Sobald also die Moderatoren von „Heute“ und „Heute-Journal“ Peter Frey live nach dem aktuellen Stand der Dinge fragen, weiß der ZDF-Zuschauer: Das ist jetzt wichtig. Frey signalisiert Kompetenz und Bescheidwissen darüber, was hinter geschlossenen Türen gesprochen wird. Er erklärt Politik und Personalien, Frey ist der Transporteur und der Deuter von Nachrichten. Bei den Nachrichten, beim Magazin „Berlin direkt“, bei den „Sommerinterviews“.

Das ist der bildschirmöffentliche Teil des Peter Frey. Der andere Teil ist die Leitung des ZDF-Hauptstadtstudios Unter den Linden. Dort arbeiten 300 Menschen: „Ein Stück Service für den Bürger. Erklärung und Aufklärung liegen ganz nah zusammen“, sagt Frey über ein Informationsfernsehen als professionelle Dienstleistung. Wer für ein nationales Programm wie das ZDF moderiert, der weiß, welch heterogenes Publikum für just ein Thema interessiert werden soll.

Frey weiß das, er arbeitet seit 1983 für den Sender. Dort, und später auch in Madrid, hat er Politikwissenschaft, Pädagogik und Romanistik studiert und promoviert, in Bingen wurde er geboren. Nach dem Studium Reporter und Moderator beim Südwestfunk Mainz, von 1988 an in gleicher Funktion für das „Heute-Journal“ tätig. Eine ZDF-Karriere par excellence schloss sich an: Korrespondent in Washington, Aufbau, Leitung und Moderation des neuen „Morgenmagazins“ in Berlin, dann wieder in Mainz als Chef der Auslandsberichterstattung, dann wieder in Berlin – seit September 2001 ist Frey Hauptstadt-Chef. Das ist eine lange Zeit, Frey und seine Familie sind in Berlin heimisch geworden.

Den Parteien steht der moderate Linke unterschiedlich fern, Gefolgsmann einer Partei ist der sachorientierte Journalist nicht. Engagierter Katholik ist er, als Mitglied des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken. Da wäre Mainz willkommen? Frey ist der erklärte Kandidat, Nikolaus Brender als ZDF-Chefredakteur nachzufolgen. In der Hauptstadt ist der politische Kopf mittendrin, in Mainz, im ZDF, wo er herzlich willkommen wäre, ist er nur dabei. Und in der Chefredaktion ist das Machen von Journalismus die Ausnahme, das Managen von Journalismus die Regel. Frey, ein loyaler ZDF-Mitarbeiter mit 52 Jahren, wird sich dem Ruf nach Mainz nicht verweigern.

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