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Meinung: Präsidenten-Qualifying

Damit eine Sache zu einem guten Ende kommt, muss sie professionell vermarktet werden. Nehmen wir die Formel eins: Feuerfest gekleidete Männer, die im Kreis herumrasen und sich hinterher mit Champagner einschäumen.

Damit eine Sache zu einem guten Ende kommt, muss sie professionell vermarktet werden. Nehmen wir die Formel eins: Feuerfest gekleidete Männer, die im Kreis herumrasen und sich hinterher mit Champagner einschäumen. Total gaga – aber RTL teilt gerade mit, dass man aus Australien 162 statt wie im letzten Jahr 120 Stunden übertragen werde. Auch die Qualifikation komplett live! Verglichen mit dieser Sorgfalt, die sie da auf den nächsten Weltmeister verwenden, ist die Aufarbeitung der Bundespräsidentenwahl geradezu amateurhaft. Nicht das winzigste Bild vom Qualifying, nichts davon, wie Schäuble am Dienstag aus der Kurve geflogen ist und Wolfgang Gerhardt dem Feld stetig knatternd hinterherzuckelt. Die riskanten Ausbremsmanöver der Kandidatinnen Schavan und SchmalzJacobsen, Streckenposten Guido Westerwelle, der verzweifelt mit der Koalitionsflagge herumwedelt, die gähnende Leere in der stillgelegten Ostkurve, Edmund Stoibers grantige Kommentare von der Tribüne – nichts. Am Ende werden wir wohl gerade einmal den Champagner zu sehen bekommen.

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