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Meinung: Raketen-Unglück in Kabul: Gegen das Risiko hilft keine Vorschrift

Mit einer bemerkenswerten Fassung haben, bei aller spürbaren Erschütterung, die Öffentlichkeit und die Politik unseres Landes die Nachricht vom Tod der beiden deutschen Soldaten in Kabul aufgenommen. Dass wenige Stunden später zwei weitere Bundeswehrangehörige bei einem Manöver in der Ostsee ums Leben kamen, hat zudem für alle ins Bewusstsein zurückgerufen, dass es ungefährliche militärische Einsätze, wo immer sie stattfinden, nicht gibt.

Mit einer bemerkenswerten Fassung haben, bei aller spürbaren Erschütterung, die Öffentlichkeit und die Politik unseres Landes die Nachricht vom Tod der beiden deutschen Soldaten in Kabul aufgenommen. Dass wenige Stunden später zwei weitere Bundeswehrangehörige bei einem Manöver in der Ostsee ums Leben kamen, hat zudem für alle ins Bewusstsein zurückgerufen, dass es ungefährliche militärische Einsätze, wo immer sie stattfinden, nicht gibt. Typisch deutsch, wenn man von so etwas überhaupt sprechen darf, an den Reaktionen war allenfalls das schnelle, fast schon bürokratische Nachfragen, ob bei der Kampfmittelbeseitigung in Afghanistan etwa Vorschriften verletzt worden seien, ob leichtfertiges Verhalten Ursache der Katastrophe sein könne. Natürlich muss auch das geklärt werden, schon alleine, um die Gefahr zu reduzieren, dass sich solche tödlich endenden Zwischenfälle wiederholen. Hinter diesem Fragen nach dem Einhalten von Formalitäten steckt aber wohl auch immer noch der Irrglaube, die Beachtung eines Reglements sei die Gewährleistung dafür, dass es keine Toten gibt. Aber das stimmt eben nicht. Die Deutschen werden sich, wie unsere Nachbarn dies schon längst lernen mussten, mit der schmerzlichen Gewissheit abzufinden haben, dass Bündniseinsätze im Ernstfall eben Kriegseinsätze unter Lebensgefahr sind - ob, wie jetzt, gegen Terroristen oder, wie früher auf dem Balkan, gegen menschenrechtsverachtende Regime.

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