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Rebellen in Libyen: Hilflos und ratlos

Kein guter Tag für Libyens Rebellen: Ihr Militärchef ermordet, an der Front Stillstand und am anderen Ende des Landes ein triumphierender Muammar Gaddafi. Dabei war der getötete Rebellengeneral Abdel Fatah Junis sicher nicht der Vorzeigekandidat eines neuen, demokratischen Libyens.

Kein guter Tag für Libyens Rebellen: Ihr Militärchef ermordet, an der Front Stillstand und am anderen Ende des Landes ein triumphierender Muammar Gaddafi. Dabei war der getötete Rebellengeneral Abdel Fatah Junis sicher nicht der Vorzeigekandidat eines neuen, demokratischen Libyens. An seinen Händen klebte Blut, schließlich saß er 40 Jahre lang mit an der Spitze von Gaddafis Unterdrückungsapparat. Bei den jungen Aufständischen galt er als zwielichtig, wenn auch unverzichtbar: Es war eine Kooperation der Vernunft angesichts der hohen militärischen Überlegenheit von Gaddafis Elitetruppen. Monatelang hatte Junis versprochen, Ordnung in die chaotischen Formationen der Rebellen zu bringen – mit wenig Erfolg. Nach wie vor stehen die Amateurkrieger hilflos und ratlos vor Brega. Durchaus denkbar, dass Junis angesichts des militärischen Patts seine Kontakte zu Gaddafi hat wiederaufleben lassen. Die eigenen Kräfte reichen nicht für einen Marsch nach Tripolis, und die Nato-Planer werden langsam unruhig. Norwegen beendet am Wochenende seine Libyen-Einsätze, das Mandat für alle anderen läuft Ende September aus. Dann wird die Diskussion über Ziele und Kosten der Operation ganz neu entbrennen. M.G.

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