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Meinung: Rebellisch für einen Tag

MERKEL TRIFFT SCHRÖDER

Zunächst ist dies ein geschickter Schachzug von Angela Merkel. Mit Gerhard Schröder hat sie – nach allem, was man weiß – lediglich über den weiteren Fahrplan für Konsensgespräche zur Gesundheitsreform geredet. Damit hätte sie sich strikt an das gehalten, was zuvor mit Edmund Stoiber vereinbart wurde: keine VierAugen-Verhandlungen mit dem Kanzler. Doch die Begegnung zwischen Regierungschef und Oppositionsführerin dauerte ungefähr eine Stunde. Und das ist mehr, sehr viel mehr, als es braucht, um sich bloß über einen bereits zuvor abgesteckten Zeitplan zu verständigen. Frau Merkel bewegt sich damit in einer interessanten Grauzone zwischen Treue und Vertrauensbruch. Im Kampf um Macht und Führung in der Union hat sie so einige Quadratmillimeter Bewegungsspielraum gewonnen. Sie lässt sich jedenfalls von niemandem vorschreiben, mit wem sie wie lange reden darf. Ob dies indes den Anfang einer Verständigung zwischen Regierung und Opposition markiert, steht auf einem anderen Blatt. In drei Monaten sind in Bayern Landtagswahlen. Ob Friede oder Streit die bessere Wahlkampf-Strategie ist, das entscheidet die CSU allerdings allein – gegenüber Schröder. Und, wenn es sein muss, auch gegenüber Frau Merkel. psi

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