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Meinung: Rein ins Boot

ROM UND BERLIN GEGEN ILLEGALE EINWANDERER

Es wird noch dauern, bis der Eklat, den der derzeitige EURatspräsident Silvio Berlusconi seinerzeit im Europaparlament auslöste, ganz vergessen ist. Aber weil Berlusconi und Kanzler Schröder nach dem Sommer wieder eine Geschäftsgrundlage brauchen, haben die beiden am Wochenende in Italien demonstriert, wie ihre Zusammenarbeit aussehen wird: sachlich-kühl und europäisch-praktisch. Während Schröder und Berlusconi in Verona noch Distanz wahrten, sind sich Otto Schily und sein italienischer Amtskollege Giuseppe Pisanu in Berlusconis Villa Certosa auf Sardinien schon viel näher gekommen. Was unter dem von Schily und Pisanu vereinbarten Codenamen „Projekt Neptun“ wie ein deutsch-italienisches Geheimunternehmen klingt, sind tatsächlich Schritte zur Abwehr illegaler Einwanderer. Schily hat sich öfter für eine EU-Grenzpolizei stark gemacht. Deshalb ist ihm die Übereinkunft auch nicht schwer gefallen. Allerdings bleiben bei dem Projekt zahlreiche Fragen – etwa die Finanzierung – offen. Oder sollte die Übereinkunft in der Villa Certosa nur dem Zweck gedient haben, Berlusconi wieder ins europäische Boot zu holen? ame

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