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Meinung: Rentenreform: Vertrauen ist gut ...

Walter Riester muss seine Rentenreform nachbessern. Schon wieder, mag mancher erschrocken ausrufen.

Walter Riester muss seine Rentenreform nachbessern. Schon wieder, mag mancher erschrocken ausrufen. Wieder etwas vergessen bei dem Jahrhundert-Opus? Diesmal ist es ein kleines Detail, nicht grundsätzlicher Art, eher symptomatisch. Im Herbst wird die Scharte ausgewetzt. Dann können Betagte ihre staatlich geförderte Privatrente nicht mehr nach Belieben stückeln und so auszahlen lassen, dass die Altersvorsorge nach kurzer Zeit aufgebraucht sein könnte. Trotzdem, diese Minipanne offenbart, was für eine minutiöse Kontrolle und Überwachung die neue Zusatzrente nach sich ziehen wird. Nicht nur müssen die Produkte der Versicherer laufend analysiert und mit Gütesiegel versehen werden. Auch bereits bestehende Versicherungen müssen alle aufgeschlüsselt und in das neue System integriert werden. Und schlussendlich will die Auszahlung der Sparbeträge genau überwacht sein, damit staatlich gefördertes Altersgeld nicht kurz nach dem 65. Geburtstag in einer Traumreise oder einem Spielcasino versickern und danach das Sozialamt einspringen muss. Hier zeigt sich generell, wie illusorisch Hoffnungen sind, wenn man die Sozialvorsorge nur weit genug privatisiert, werde der Markt der Gesellschaft die ständige mühsame Justierung und Überwachung der Systeme praktisch abnehmen. Mitnichten. Denn es gibt immer eine Minderheit von Schlaubergern, Abzockern und Traumtänzern, derem Tun vorgebeugt werden muss. Das ist bei Arbeitslosen so, bei Ärzten und Zahnärzten - und eben auch bei Rentern.

M.G.

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