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Meinung: Risiko-Minister: Fidele Regierung

Heute müssen wir einmal entschieden die Regierung in Schutz nehmen. Bloß weil sieben Minister zurückgetreten sind, braucht man doch nicht gleich von Krise sprechen.

Heute müssen wir einmal entschieden die Regierung in Schutz nehmen. Bloß weil sieben Minister zurückgetreten sind, braucht man doch nicht gleich von Krise sprechen. Nur weil Wirtschaftsminister Müller angeblich aufs Regieren keine Lust mehr hat, Rudolf Scharpings Ehrgeiz einen etwas abgereicherten Eindruck macht, nur weil Otto Schily mit der SPD-Fraktion über Kreuz ist, nur weil die neue Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ein paar Mark Schulden aus ihrer Zeit im Rotlicht-Milieu haben soll, nur weil Hans Eichel sich wegen seiner Flugbereitschaft verantworten muss und weil Joschka Fischer vor Gericht aussagt - nur wegen solcher Petitessen sollte wirklich niemand den Kanzler schelten. Das wäre wirklich spießig. Denn: Wann hatten wir je ein so fideles Kabinett? Und selbst, wenn noch ein paar Minister zurücktreten, dann ist das nur progressiv: Job-Rotation. Und die amtsmüden Minister? Warum denn nicht Manager eines Stromkonzerns und nebenher Wirtschaftsminister? Und wie wäre es, wenn sich zwei Minister ein Ministerium teilten? Job-Sharing zwischen dem liebeslustigen Scharping und dem übereifrigen Kuhn etwa? Von wegen Krise: Wir stehen erst am Anfang eines völlig neuen Politikverständnisses.

bul

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