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Meinung: Rumänische Präsidentenwahl: Von Jugoslawien lernen

Rumänien hat den Vormarsch des Rechtsextremisten Corneliu Vadim Tudor fürs erste gestoppt und das "kleinere Übel", den Ex-Kommunisten Ion Iliescu, gewählt. Die neue Konstellation ist für Tudor jedoch ideal.

Rumänien hat den Vormarsch des Rechtsextremisten Corneliu Vadim Tudor fürs erste gestoppt und das "kleinere Übel", den Ex-Kommunisten Ion Iliescu, gewählt. Die neue Konstellation ist für Tudor jedoch ideal. Denn der Ultranationalist wird sich weiterhin als "einzige wahre Opposition" profilieren können. Ion Iliescu hat zudem im Wahlkampf populistisch Erwartungen geweckt, die er nicht erfüllen kann. Die wirtschaftliche Talfahrt wird angesichts defizitärer Staatsbetriebe weitergehen, bevor ein spürbarer Aufschwung realistisch sein wird. Auch die Korruption, in Rumänien mehr System als Einzelfall, wird Iliescu kaum aus der Welt schaffen können. Die EU hat Rumänien kürzlich zu Recht als Schlusslicht unter den Beitrittskandidaten eingereiht. Doch Brüssel sollte den Nachzügler nicht aus den Augen verlieren. Rumänien braucht im Gegenteil noch viel mehr Unterstützung auf dem langen Weg Richtung EU. Tudor bleibt eine Gefahr für Rumänien und für die Region. Jugoslawien zeigt, dass es billiger ist, präventiv zu helfen als nachträglich zu reparieren.

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