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Sarkozy und Merkel: In aller Freundschaft

Und so schnell sind sie wieder Freunde, Le Petit Roi und La Merkel. Bloß kein Streit, Küsschen hier, Küsschen da, olala.

Und so schnell sind sie wieder Freunde, Le Petit Roi und La Merkel. Bloß kein Streit, Küsschen hier, Küsschen da, olala. Nur stelle man sich Schlagzeilen vor wie „Schmidt: Ich habe keine Erklärung für Giscard“ oder „Kohl: Mitterrand ist mir unerklärlich“ oder „Schröder: Chirac verstehe ich nicht“. Abgesehen davon, dass keiner der Kanzler Französisch sprach – der jüngste öffentliche Eklat zwischen der Bundeskanzlerin und dem französischen Staatspräsidenten ist ohne Beispiel. So steht es also um die Beziehungen der beiden wichtigsten europäischen Partner: dass Nicolas Sarkozy Angela Merkel für sein international höchst umstrittenes Verhalten gegenüber den Roma in Anspruch nimmt; wie Merkel darauf reagiert; und dass Sarkozy diese Reaktion wiederum mit demonstrativem Schweigen quittiert, womit der Eindruck entsteht, er tue das aus Gründen der Courtoisie, um ein Geheimnis zu wahren – das ist, alles in allem, Entzweiung auf höchstem Niveau. Jetzt aber soll alles nur ein „Missverständnis“ gewesen sein, mit einer „lächerlichen Debatte“ in den Medien. Ja, merci, die Presse ist schuld. Wenn das ihre einzige Kompromissmöglichkeit ist… Allerdings hat Sarkozy Merkel wörtlich zitiert. Und in Deutschland leben 8500 Roma aus dem Kosovo, die irgendwann ausreisen sollen. Bitte nicht missverstehen. cas

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