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Meinung: Schäuble als Bundespräsident?: Der nächste Kandidat

Er sagt öffentlich nichts, aber er genießt es im Stillen: Wolfgang Schäuble. Er hat nicht vergessen, wie ihn manche gerade in der eigenen Partei drängten, sein Fraktions- und sein Parteiamt aufzugeben.

Er sagt öffentlich nichts, aber er genießt es im Stillen: Wolfgang Schäuble. Er hat nicht vergessen, wie ihn manche gerade in der eigenen Partei drängten, sein Fraktions- und sein Parteiamt aufzugeben. Und erschien Schäuble nicht gerade noch hoffnungslos verstrickt in einen unverständlichen Rechtsstreit? Da freut es ihn, dass es nun Parteifreunde gibt, ehemalige Gegner, die ihm mit Rufen nach seiner Rückkehr Respekt erweisen. Aber weil Schäuble ein doch eher rationaler Mensch ist, wird er die Lage wohl richtig analysieren. Zu hören bekommt er weniger Lockrufe als vielmehr Signale der Enttäuschung über die anhaltende (auch inhaltliche) Schwäche seiner Nachfolger Angela Merkel und Friedrich Merz. Und jetzt der Vorschlag des Fraktionsvize Wolfgang Bosbach, Schäuble könne Bundespräsident werden! Klar, er könnte es sein. Und für dieses Amt genannt zu werden, klingt auch wieder ehrenwert, nach einer Reverenz. Aber es ist eigentlich das nächste Signal: dass Schäuble eben nicht Nachfolger seiner Nachfolger werden soll. Dass seine politische Zukunft nicht in den vergangenen Ämtern liegen kann. Und dass auch seine Zukunft vom Erfolg der neuen Unionsführung abhängt. Gewinnt die CDU demnächst mal wieder Wahlen, gibt es auch für ihn andere Chancen. So ist die Lage, rational betrachtet: Für Wolfgang Schäuble als Bundespräsidenten gibt es gegenwärtig überhaupt keine Mehrheit. Dann ja schon eher als Kanzlerkandidat der Union.

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