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Meinung: Schlechtes Werk

Endlich runter von der Straße und an die Arbeit. Das gilt für die Bochumer OpelBeschäftigten, doch noch mehr für Betriebsräte und IG-Metall-Funktionäre.

Endlich runter von der Straße und an die Arbeit. Das gilt für die Bochumer OpelBeschäftigten, doch noch mehr für Betriebsräte und IG-Metall-Funktionäre. Denn diese werden vom heutigen Donnerstag an versuchen, in den Verhandlungen mit dem Vorstand das Bestmögliche für alle Opelaner zu erreichen. Für alle – also auch für die in Rüsselsheim und Kaiserslautern Beschäftigten, die sich anders als die Bochumer in den vergangenen Tagen eher ruhig verhalten haben. In Bochum hat offenbar eine agitationsstarke Minderheit in der Belegschaft der Mehrheit tagelang ihren Willen aufgedrückt. Und mittelbar auch andere General- Motors-Belegschaften in Europa getroffen. Denn in den Werken Rüsselsheim, Antwerpen und dem britischen Ellesmere Port konnten mangels Teilen aus Bochum auch keine Autos mehr gebaut werden. Man muss kein antikapitalistischer Paranoiker sein, um zu ahnen, dass eine Konzernführung ungern das Schicksal mehrerer Werke mit vielen tausend Beschäftigten von ein paar hundert Bochumer Klassenkämpfern abhängig sehen möchte. Vermutlich ist die Zukunft der Bochumer Fabrik jetzt viel vager als noch am vergangenen Donnerstag, als der Ausstand begann. Doch das werden die Verhandlungen klären. Vernünftigerweise geben weder Unternehmen noch Betriebsrat Auskunft über Zeit und Ort der einzelnen Gesprächstermine. Es geht um zu viel, als dass eine bedachte Kompromissfindung durch Mediengetöse unmöglich gemacht werden darf. alf

Seiten 1 und 18

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