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Meinung: Schon wieder ohne Lotsen

STEINER VERLÄSST KOSOVO

Mit ihrer „Mission in Kosovo“ scheinen die Vereinten Nationen glücklos. Auch Michael Steiners Amtszeit als UNChef im Kosovo wird bald beendet, noch ehe der deutsche Diplomat zwei Jahre im Amt war. Anderthalb Jahre war der Franzose Kouchner Unmik-Chef, sein Nachfolger Hans Haekkerup wollte drei Jahre ausharren und schaffte eben mal eines. Kosovo mausert sich zum zivilen UN-Desaster. Eine Million Menschen leben im Kosovo – ein Drittel der Einwohnerzahl von Berlin. Vor vier Jahren übernahmen die UN in der südserbischen Provinz das Kommando. Von Aufbau, Neustart, Jobs, Recht und Frieden war die Rede. Frieden: Ja. Den gibt es inzwischen. Doch die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den Unmik-Zaren wächst von Woche zu Woche. Elektrizität gibt es nur stundenweise, Arbeitsplätze fehlen, das UN-System ist schwerfällig. Steiners Mantra, erst müssten Standards erfüllt werden, ehe man über Unabhängigkeit oder Föderation reden dürfte, können die Kosovo-Albaner nicht mehr hören. Sie wollen diese Frage geklärt wissen. Und sie wollen Arbeit. Beides wird ihnen seit vier Jahren verweigert. Jetzt geht wieder ein Lotse von Bord. Die UN müssen den Schiffbruch von Unmik verhindern. Ihr Ruf steht auf dem Spiel.cf

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