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Schulobst in Berlin: Keine Frage des Geldes

Am europäischen Schulobstprogramm will sich Berlin nicht beteiligen. Man tue ja schon was. Fragt sich nur: was? Und vor allem: für wen?

Von Antje Sirleschtov

Wer in Berlin ein schulpflichtiges Kind hat, wer davon überzeugt ist, dass das Kind täglich Obst oder Gemüse zu sich nehmen muss und wer dann auch noch bereit und in der Lage ist, für diese Ernährung seines Nachwuchses zu bezahlen – um den kümmert sich der rot-rote Berliner Senat vorbildlich. 17 Euro Zuschuss gibt die Hauptstadt jeden Monat pro Kind dafür aus, dass die oben beschriebenen Grundschulkinder vor allem in Ganztagsschulen täglich ein warmes Mittagessen und dazu meistens ein Stück Obst erhalten. Für den Senat ist diese Subventionierung des Schulessens Hilfe zur gesunden Ernährung genug. Am europäischen Schulobstprogramm, an dem zum Beispiel Brandenburg teilnimmt und sich dabei die Kosten mit der EU teilt, will sich Berlin nicht beteiligen. Zu teuer, zu aufwendig. Man (siehe oben) tut ja schon was. Fragt sich nur: was? Und vor allem: für wen? Für die Kinder, deren Eltern weder auf die Ernährung achten, noch bereit oder in der Lage sind, jeden Monat 23 Euro für das Schulessen auszugeben, tut Berlin nämlich nichts. Obwohl diese Kinder es am nötigsten hätten. Dass sie täglich frisches Obst bekommen. Und dass sich die Gesellschaft um sie und nicht um die kümmert, die sich selbst helfen können. Eine Einstellungsfrage ist das Verhalten des Senats. Keine Geldfrage. Niedersachsen etwa zeigt das. Dort sucht man sich einfach einen Sponsor für diese Bildungsaufgabe.

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