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Meinung: Schwere Lektüre

Na endlich. Wer am Wochenende eine neue Straßenzeitung ergattern konnte, hat nun das erste Kapitel des neuen Harry Potter verinnerlicht.

Na endlich. Wer am Wochenende eine neue Straßenzeitung ergattern konnte, hat nun das erste Kapitel des neuen Harry Potter verinnerlicht. Das gibt Zeit zum Nachdenken: Lohnt es sich, am 8. November den ganzen Band zu kaufen? Wir können davor nur warnen, denn ein amerikanischer Mediziner hat jetzt herausgefunden, dass das Buch krank machen kann. Nein, nicht wegen okkulter oder blödsinniger Inhalte, sondern wegen seiner schieren Dicke. Das Buch ist der Otfried Fischer der Jugendliteratur! Drei gesunde Kinder haben angeblich nach mehrstündigem Schmökern der 870 Seiten Migränesymptome gezeigt. Die Dicke allein wäre noch kein Nachteil, handelte es sich um ein Werk, das nur sehr langsam oder auszugsweise gelesen wird wie die Bibel oder ähnlich schwere Kost – Lew Tolstoi, Robert Musil. Und schon gar nicht von Kindern. Andererseits erinnern wir uns noch gut daran, dass die vergleichsweise dünnen Bücher von Dieter Bohlen, Naddel und Effe nicht nur Kopfschmerzen oder Migräne, sondern sogar Tobsuchtsanfälle und einstweilige Verfügungen ausgelöst haben, ohne dass irgendein Mediziner warnend eingeschritten wäre. Ein Komplott? Gut, dass noch eine Woche Zeit zum Nachdenken ist.

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