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Meinung: Selber ernten

DEUTSCHER BAUERNTAG

Wie beim Fußball ist es zugegangen, als Verbraucherministerin Renate Künast beim Bauerntag in Freiburg aufgetreten ist: „Steh auf, wenn du ein Bauer bist“, haben sie gebrüllt und dazu gepfiffen. Doch am Ende bekam die Ministerin sogar noch Applaus. Und das, obwohl sie keine Geschenke mitgebracht hatte und außerdem die Kürzung von Subventionen ankündigte. Die Zuschüsse für die bäuerliche Krankenversicherung und den Agrardiesel seien nicht zu halten, hat sie den Bauern gesagt. Zuvor hatte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner zwei Tage lang gegen die Agrarreform aus Brüssel gewettert. Und die Politik der Bundesregierung mit einer Dürre verglichen. Helfen wird es ihm nicht. Eigentlich weiß Sonnleitner das auch. Deshalb ist es nicht ganz redlich, auf dem Bauerntag so zu tun, als könnte die geballte Macht des Berufsstands die alten Zeiten doch bewahren. Vermutlich wissen die Bauern das auch. In der Praxis haben sie sich längst mit der neuen Zeit und ihrer Ministerin abgefunden. Renate Künast weiß, wie sie mit der Lobby umzugehen hat. Statt Steuergeld bietet sie den Bauern inzwischen nur noch deren eigenes Geld an. In Freiburg schlug sie vor, einfach die Beiträge für die bäuerliche Marketinggesellschaft zu kürzen. Genau so geht’s. deh

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