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Meinung: Senator fanal

Das hat gesessen. Der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin verbeult in einem Gespräch mit der „Zeit“ das Image der Hauptstadt.

Das hat gesessen. Der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin verbeult in einem Gespräch mit der „Zeit“ das Image der Hauptstadt. Mitten im Wahlkampf redet der wahre Thilo jene Stadt klein, der ihr Image so viel gilt wie anderen Städten Prosperität und Leistungskraft. Berlin sei von den Daten her „Durchschnitt“, sagt Sarrazin. Damit bestätigt er den CDU-Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger. Zu dessen Standardwahlkampfrede gehört der Vergleich der Berliner Wirtschaftskraft mit der von Bielefeld. Pflüger guckt dabei immer traurig, damit ihm Klaus Wowereit nicht vorwirft, er habe Freude daran, die Stadt mieszumachen. Sicher hat Sarrazin jetzt weder seiner Partei noch dem Ansehen des „Standorts Berlin“ einen Gefallen getan. Das zeigt sich an den Reflexen der Oppositionsparteien. Sarrazin „entlarvt Märchenonkel Wowereit“, höhnt FDP-Fraktionschef Martin Lindner. Dabei verbindet diesen eins mit dem Finanzsenator: Beide reden Klartext, und den hört man von Politprofis immer seltener. Sarrazin hat den Berlinern – mal wieder – etwas gesagt, über das sich viele gern hinwegamüsieren. Es wäre schade um einen der Vorkämpfer des von Wowereit gewollten Mentalitätswechsels, wenn ihn die Genossen fallen ließen. wvb.

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