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Meinung: So ein Gedöns

MINISTERIN FÜR FAMILIENKUNDE

Natürlich ist es Unsinn, der neuen Familienministerin Renate Schmidt vorzuhalten, sie wolle ein Fach Kindererziehung wie weiland in der DDR oder unter den Sowjets einführen. Da ficht die CSU wohl die alten Kämpfe mit der Fränkin aus, die sie als Spitzenkandidatin der SPD in Bayern geärgert hat, weil sie herzlich wenig sozialistisch war. Allerdings ist die Forderung, in der Schule künftig „Familienkunde“ zu lehren, genauso Unsinn. In diesem Punkt hat Goppel dann schon Recht: Liebe lernt ein Kind nicht unter staatlicher Anleitung, partnerschaftliches Verhalten auch eher weniger. Und nicht alles, was in der Gesellschaft schief läuft, kann in die Schule ausgelagert werden. Dadurch wird es nicht besser. Noch dazu bei dieser LehrerMalaise. Der Vorschlag mag ja gut gemeint sein, aber ein bisschen naiv wirkt er schon. Oder, als wolle die Ministerin vom Wesentlichen ablenken. Denn Schmidt kennt das wahre Problem: dass bei der Familienpolitik gelogen wird. Wo kommen denn die Milliarden für die Ganztagsschulen her? Oder für die Kinderkrippen? Alle Versprechen haben ihren Preis, das merkt man hier – und zwar auch, ohne das Schulfach Politikkunde besucht zu haben. cas

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