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Meinung: Stadt ohne Menschen

„Es geht noch mehr im Westen“ vom 16. Juli Hermann Rudolph sei Dank für das aufschlussreiche Interview mit Hans Stimmann zur Architektur des Berliner Westens.

„Es geht noch mehr im Westen“

vom 16. Juli

Hermann Rudolph sei Dank für das aufschlussreiche Interview mit Hans

Stimmann zur Architektur des Berliner Westens. Mich haben dessen Ausführungen entsetzt.

Wenn der neue Hotelbau des Waldorf Astoria städtebauliche Maßstäbe setzen soll, dann frage ich mich, was noch kommt: Noch mehr uniforme abweisende Fassaden, in die Höhe gestreckt, eine enge Straßenecke dominierend? Wie entstehen die von Hans Stimmann gepriesenen urbanen Qualitäten: offenbar durch Straßenzüge und „straßenbegleitenden Blockrand“. In seiner Vision gibt es Kommerz und Boulevards, aber leider keine Menschen, die sich in der Stadt bewegen.

Ich vermisse Ideen, wie die Stadt für ihre Bewohner und Besucher interessant, aufstörend und verlockend sein kann, wie sie Sinne und Verstand anspricht und wie sie zum Verweilen und Betrachten einladen kann. Das leistet für mich der „Wasserklops“ mit seinem Zauber der teils realistischen, teils freundlich-ironischen Figuren. Von dieser Qualität wünschte ich mehr in unserer Stadt, die einen zur Zeit mit mehr Zerstörung als Aufbau strapaziert.

Gisela Beste, Berlin-Charlottenburg

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