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Stadt-Schloss: Zurück auf Start

Der neue Bauminister hat die Möglichkeit beim Schloss einiges anders zu machen. Er sollte sie nutzen

Kaum im Amt steht dem neuen Bundesbauminister Peter Ramsauer die erste Bewährungsprobe ins Haus: das Berliner Stadtschloss. Sein Umgang mit der umstrittenen Entscheidung, Planung und Bau des Berliner Großprojektes in die Hände des italienischen Architekten Franco Stella zu legen, wird viel über Charakterstärke und Führungskraft des Neuen verraten. Es könnte auch sein Bild in der Öffentlichkeit, im Ministerium und im Kabinett nachhaltig prägen. Mal eben die Reißleine ziehen, geht hier nicht. Als CSU-Minister könnte er zwar die Verantwortung für die Fehlentscheidung auf seinen SPD-Vorgänger abwälzen. Andererseits sind die Weichen durch die Gründung der Stiftung, durch das Bekenntnis zum Schloss im Koalitionsvertrag von CDU und FDP und durch den Bundestagsbeschluss so weit gestellt, dass eine Umkehr kaum möglich ist. Ob die Fundamente für das Jahrhundertprojekt aber unter Umgehung von Gesetzen gelegt werden dürfen, darüber wird das Oberlandesgericht Düsseldorf noch entscheiden. Und längst entschieden ist auch, dass es zu viele, zu gewichtige Bedenken gegen diese Vergabe gibt – sogar im Ministerium selbst. Das sollte der neue Minister nicht einfach übergehen.

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