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Meinung: Stadtschloss: Vorwärts in die Vergangenheit

Die Experten, die sich seit gestern um die Zukunft des Berliner Schlossplatzes Gedanken machen, sind sich in einem schon mal einig: großartig soll werden, was hier einst entsteht. Na, das ist aber schön.

Die Experten, die sich seit gestern um die Zukunft des Berliner Schlossplatzes Gedanken machen, sind sich in einem schon mal einig: großartig soll werden, was hier einst entsteht. Na, das ist aber schön. Dann kann ja gar nichts mehr schief gehen. Und weniger als großartig - das wäre ja auch ein bisschen kümmerlich. Irritierend ist nur, was der Bundesbauminister Bodewig erwartet: dass nämlich die Hülle - das Schloss - so genutzt wird, dass die föderale Vielfalt Deutschlands in einem sich einigenden, weltoffenen Europa repräsentiert wird. Darauf sind wir sehr gespannt. Auf alles andere weniger. Denn das, was in den kommenden zwölf Monaten und den Jahren danach noch kommt, hatten wir schon mal: Ideenkollektionen, Ausstellungen, Kolloquien, Finanzierungsmodelle, Wettbewerbe ... Die Kommission trägt den Namen "Historische Mitte", nicht etwa "Moderne Mitte". Damit kann sie eigentlich nur ein schlossartiges Gebäude empfehlen, ganz gleich, was später hineinsoll. Darüber mag man froh sein oder betrübt. Nur sollten der Bund, das Land Berlin und vor allem die Kommission jetzt nicht so tun, als müssten sie noch lange grübeln.

lom

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