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Berliner Junglehrer werden in der Regel nicht verbeamtet - deshalb gehen sie in andere Bundesländer.

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Status von Lehrern: Berlin stellt sich bei seinen Lehrern an

Beamte aus anderen Bundesländern sollen fünf Jahre warten, bevor Berlin sie als Lehrer nimmt. Das ist illusorisch: In Wirklichkeit müsste die Hauptstadt um junge Pädagogen kämpfen.

In Berlins Lehrerzimmern herrscht Ungerechtigkeit. Die einen Lehrer sind Beamte mit mehr Geld und den dazugehörenden Privilegien, die anderen sind angestellt und fühlen sich benachteiligt. Deswegen kehren viele junge Lehrer Berlin den Rücken und lassen sich in anderen Bundesländern verbeamten, um mit ihrem Staatsdienerstatus nach ein, zwei Jahren wiederzukommen. Damit will Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) Schluss machen. Wenn es nach ihr geht, müssen die Lehrer in der Regel künftig mindestens fünf Jahre in der Fremde ausharren, bevor sie auch als Beamte in Berlin wieder willkommen sind. Wer die Frist noch nicht absolviert hat, ist allenfalls als Angestellter erwünscht. Die Flucht der Pädagogen in andere Bundesländer soll also möglichst unattraktiv sein. Abgesehen davon, dass Scheeres ihre Pläne schlecht vorbereitet und den Koalitionspartner nicht eingebunden hat, wird dieses Vorhaben nicht funktionieren. Denn Berlin kann sich gar nicht leisten, auf Lehrer zu verzichten. Das hält keine Senatorin durch. Schon heute werben sich die Bundesländer die Pädagogen ab, Nachwuchs ist in Berlin immer schwerer zu finden. Da muss die Stadt schon was bieten, und wenn es der Beamtenstatus für Rückkehrer ist.

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