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Meinung: Stets bemüht

SCHRÖDER UND AFRIKA

Heute kehrt Gerhard Schröder von seiner ersten ausgiebigen Reise nach Afrika zurück. Dass er sie antrat, war ebenso überfällig wie richtig. Sie hat den üblichen Bildermix aus Offiziellem, Folklore, ProjektUnterstützung, Safari und Armuts-Betroffenheit produziert. Der Kanzler hat Reformer belohnt und Reformen unterstützt, und er hat das Regime von Robert Mugabe in Simbabwe zu Recht als inakzeptabel bezeichnet. So weit, so gut. Ob Deutschland all seine Möglichkeiten ausschöpft, um Druck auf Simbabwe auszuüben, steht auf einem anderen Blatt. Und was ist mit dem Nachbar Namibia, der sich zunehmend verlockt zeigt, dem Beispiel Simbabwe zu folgen? Dass der Schlüssel für die Region in Südafrika liegt, weiß Schröder. Seine SPD hat enge Kontakte zum ANC, der am Kap regiert. Nutzt Deutschland diese Möglichkeiten? Warum hat Schröder seine Reise nicht auch dazu benutzt, falsche Muster der Entwicklungshilfe-Industrie zu korrigieren? Die Fantasie beispielsweise, technische Hilfe sei unpolitisch? Oder: Hilfe binde den Empfänger politisch an den Helfenden? Hat er Europas Marktöffnung versprochen? Könnte der Frankreich-Freund es? Nichts davon. Der Besuch war ein Herantasten, ein Vorfühlen, eine Bemühenszusage. Für Deutschland bleibt Afrika weit entfernt. Am Montag beginnt wieder Schröders Alltag.rvr

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