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Meinung: Streiken für Mehdorn

Vermutlich hat sich noch nie ein Manager so sehr auf einen Streik gefreut wie Bahnchef Hartmut Mehdorn. Sollte es nach dem Scheitern der Tarifgespräche zum Arbeitskampf kommen, wäre dies der Gipfel eines bizarren Schauspiels.

Vermutlich hat sich noch nie ein Manager so sehr auf einen Streik gefreut wie Bahnchef Hartmut Mehdorn. Sollte es nach dem Scheitern der Tarifgespräche zum Arbeitskampf kommen, wäre dies der Gipfel eines bizarren Schauspiels. In den Hauptrollen: Zum einen Mehdorn, zum anderen Norbert Hansen, Chef der Bahn-Gewerkschaft Transnet. Ihnen sind die Fahrgäste offenbar egal – für beide geht es um die Karriere: Mehdorn fürchtet, dass ihm die Politiker das Gleisnetz wegnehmen – dann dürfte es kaum einen Geldgeber für die renditeschwache Bahn geben. Hansen soll ihm mit dem Streik helfen, den integrierten Konzern zu erhalten. Das ist wichtig für die Zukunft der Gewerkschaft. Sollte das Netz beim Staat bleiben, könnte der sich früher oder später von den Bahn-Transportsparten trennen. Folge: Der Druck des Marktes würde dafür sorgen, dass viele private Dienstleister, bei denen Transnet nichts zu melden hat, die Jobs der heutigen Bahn-Arbeiter erledigen. Doch der eigentliche Skandal ist, dass sich der Bahn-Eigner Bund so erpressbar gemacht hat. Ausgehandelt hat den Tarifvertrag, der nun womöglich zum Streik führt, Mehdorn – der ist Angestellter des Bundes. brö

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