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Strompreise: Vattenfall in unfeiner Gesellschaft

Die plumpe Art und Weise mit der immer mehr Stromhändler dieser Tage ihre Preiserhöhungen begründen, ist eine Beleidigung für jeden informierten Kunden. Jetzt begibt sich Berlins größter Versorger Vattenfall in diese unfeine Gesellschaft.

Auch Vattenfall begründet die Erhöhung seiner Tarife um rund neun Prozent mit den steigenden Kosten für die erneuerbaren Energien, die ja per Gesetz auf alle Stromkunden umgelegt werden müssen. Das Prinzip: Je mehr Windräder, Solardächer und Biogasanlagen ans Netz angeschlossen werden, desto mehr Geld muss eingesammelt werden, um ihren Besitzern eine Vergütung zu zahlen. Weil ihre Zahl steigt, steigt auch der Strompreis. Das alles ist richtig. Es lässt sich allerdings genau ausrechnen, um wie viel diese so genannte EEG-Umlage steigt: um 1,483 auf dann 3,53 Cent je Kilowattstunde. Vattenfall schlägt nun aber rund zwei Cent drauf. Auch Berlins großer Versorger schürt also bei Kunden Stimmung gegen den Ökostrom und zweigt sich leise einen Extra-Betrag ab. Allein den klimafreundlichen Umbau unseres Energiesystems als Grund vorzuschieben, ist unredlich – vor allem nachdem Vattenfall & Co. von der Regierung gerade erst mit einer lukrativen Verlängerung der Akw-Laufzeiten beschenkt worden sind.

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