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Stuttgart 21: Unter der Oberfläche

Die Kernfrage ist: Warum will die Deutsche Bahn auf Biegen und Brechen den Stuttgarter Hauptbahnhof unter die Erde verlegen? Warum nimmt sie in Kauf, auf Jahre mit der Politik in Baden-Württemberg im Clinch zu liegen und vor ihren Kunden als Verein von Betonköpfen dazustehen?

Die Kernfrage ist: Warum will die Deutsche Bahn auf Biegen und Brechen den Stuttgarter Hauptbahnhof unter die Erde verlegen? Warum nimmt sie in Kauf, auf Jahre mit der Politik in Baden-Württemberg im Clinch zu liegen und vor ihren Kunden als Verein von Betonköpfen dazustehen? Und das bei einem Projekt, bei dem die Kosten schon in die Höhe schnellen, noch bevor der erste wirklich bedeutende Bauabschnitt begonnen hat. Dass die Stadt Stuttgart mehr Platz gewinnt, wenn die Gleise im Boden verschwinden, dürfte der Bahn egal sein. Dass die Fahrgäste ein paar Minuten Zeit gewinnen (wenn die Prognosen denn stimmen), ist nicht mehr oberstes Ziel im Fernverkehr, wie Vorstandschef Rüdiger Grube längst eingeräumt hat. Warum also geht die Bahn dieses immense Risiko ein? Der Verdacht drängt sich auf, dass sie es vor allem wegen des Geldes tut. Denn die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Kopfbahnhofs hätte sie wohl weitgehend aus der eigenen Kasse zahlen müssen. Für den Neubau der Tunnelstation aber bekommt sie üppige Hilfe – von Stadt, Land, Region, Flughafen, Bund und EU. Ein besonders triftiger Grund für ein derart umstrittenes Projekt ist das nicht. Aber 2021 oder später, wenn der Bahnhof eröffnet wird, sind die Manager von heute längst in Rente. brö

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