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In Syrien gehen die Kämpfe weiter. Das Bild zeigt eine Straße in Damaskus, kurz nach einem Luftangriff der regimetreuen syrischen Armee.

© Reuters

Syrien: Endlich bewegt sich Russland

Der russische Premierminister rückt öffentlich von Syrien ab. Russland gibt nach und nach seine Betonpolitik auf. Auch in Moskau glauben immer weniger daran, dass Assad sich noch lange halten kann.

Zwei Jahre Bürgerkrieg, 60 000 Tote und vier Millionen Flüchtlinge – so katastrophal musste es erst kommen, bis sich endlich ein führender Politiker des Kremls durchringen konnte, zum Regime von Baschar al Assad öffentlich auf Distanz zu gehen. Während Präsident Wladimir Putin dem syrischen Diktator nach wie vor den Rücken deckt, wagte sich Premierminister Dmitri Medwedew jetzt erstmals heraus aus dem Korsett der russischen Syrienpolitik. Damit macht er sich zum Sprecher von den Teilen der Moskauer Führung, denen die Geduld mit dem Diktator aus Damaskus ausgeht. Hatte sein Vizepremier noch letzte Woche erklärt, Russland erfülle bei den Waffenlieferungen nach wie vor alle Verpflichtungen, begann das Außenministerium demonstrativ, die ersten Staatsbürger auszufliegen. Nun lieferte der Regierungschef persönlich die dazugehörende Einschätzung nach: Das Regime al Assad ist nicht mehr zu retten. Medwedew weiß, dass sich sein Land bewegen muss, so weit, dass internationaler Druck einen Waffenstillstand erzwingen kann. Für die Syrer in ihren zerstörten Städten wäre das ein Funken Hoffnung – auch wenn alle wissen, dass selbst nach einem Sturz von Assad ihre Tragödie noch lange nicht zu Ende ist. M.G.

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