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Syrien: In die Katastrophe

Schlimmer hätte das neue Jahr für Syrien nicht beginnen können. Nicht nur die Flüchtlinge in ihren kalten Notunterkünften, auch die übrige Weltöffentlichkeit bekam am Sonntag von dem syrischen Diktator zynisch gesagt, wohin die Reise geht.

Schlimmer hätte das neue Jahr für Syrien nicht beginnen können. Nicht nur die Flüchtlinge in ihren kalten Notunterkünften, auch die übrige Weltöffentlichkeit bekam am Sonntag von dem syrischen Diktator zynisch gesagt, wohin die Reise geht. Das Regime in Damaskus setzt auf militärische Eskalation, ruft seine Anhänger zur totalen Mobilmachung auf, ohne dass es auf der politischen Seite irgendwelche Konzessionen erkennen lässt. Baschar al Assad wird seinen Platz nicht freiwillig räumen, klammert sich an die jahrzehntelang usurpierte Macht. Der Diktator denkt gar nicht daran, die Selbstzerstörung seiner Nation zu stoppen. Was das für Alltag und Zukunft der Bürger bedeutet, haben Syriens unglückliche Nachbarn Irak und Libanon bereits schmerzlich erfahren. Zehn Jahre ist es her, dass der damalige US-Präsident George W. Bush seine Divisionen an Euphrat und Tigris schickte, um Diktator Saddam Hussein zu stürzen. Seitdem ist die Gewalt im Zweistromland allgegenwärtig. 20 Jahre liegt der Bürgerkrieg im Libanon zurück – und immer noch entlädt sich die innere Polarisierung in schweren Gewalttaten. Assads Opernhaus-Rede hat Syriens Katastrophe nun weiter angefacht. Die Funken könnten bald auch auf seine beiden Nachbarn übergreifen. M.G.

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