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Telekom spielt Fußball: Das Tor zum Geld

Das Leben ist ungerecht, und es wird 2012 noch ein bisschen ungerechter. Fußballer dürfen weiter dumm wie Brot sein, völlig egal, wenn sie nur den Ball ins Tor hauen.

Das Leben ist ungerecht, und es wird 2012 noch ein bisschen ungerechter. Fußballer dürfen weiter dumm wie Brot sein, völlig egal, wenn sie nur den Ball ins Tor hauen. Dafür bekommen sie Gehälter in Millionenhöhe. Aber ohne Fußball läuft die Wirtschaft nicht: Bierbrauer, Chipsproduzenten, Fanschalstricker und das Pay-TV-Unternehmen Sky beten die Kicker an. Jetzt will die Telekom mitbeten – und mitbieten. Bei der nächsten Vergaberunde für die Medienrechte an der Fußball-Bundesliga von der Saison 2013/2014 an will der Konzern eine Satellitenlizenz ersteigern. Das Muster ist bekannt: Um das Web-Fernsehen Entertain Sat und die dafür notwendige teure VDSL-Technik voranzutreiben, wurden bereits die Internetrechte an der Liga erworben. Ende April 2012 wird das analoge Satellitenfernsehen in Deutschland abgeschaltet. Annähernd zwei Millionen Haushalte müssen sich für eine Digital-Variante entscheiden. Die Telekom will ihnen mit Entertain Sat ein unwiderstehliches Programmangebot unterbreiten, heißt: Bundesliga-Fußball wird dabei sein. Fußball ist die einzige Fernsehware, für die die Zuschauer zusätzlich bezahlen. Nicht Filme, keine Serien, schon gar nicht Information/Kultur/Bildung öffnen die Portemonnaies, nur 22 Männer auf der fieberhaften Suche nach dem Ball. Völlig irrational – und doch ein kalkulierbares Geschäft. jbh

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