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Charité: Teure Operation

Seit zwei Monaten ist der neue Charité-Chef Karl Max Einhäupl im Amt, und jetzt hat er offenbar zum ersten Mal richtig durchgegriffen. Die umstrittene Zusammenarbeit mit dem privaten Helios-Konzern auf dem Campus Buch soll beendet werden.

Seit zwei Monaten ist der neue Charité-Chef Karl Max Einhäupl im Amt, und jetzt hat er offenbar zum ersten Mal richtig durchgegriffen. Die umstrittene Zusammenarbeit mit dem privaten Helios-Konzern auf dem Campus Buch soll beendet werden. Der Kooperationsvertrag wird aufgelöst – obwohl noch immer nicht geklärt ist, ob die Charité wirklich den Privatkonzern mit staatlichen Forschungsgeldern quersubventioniert hat. Gleichwohl ist das Scheitern ein Eingeständnis. Das Experiment, dass eine staatliche Uniklinik und ein privater Klinikkonzern sich die Kosten für die teure medizinische Forschung teilen, klappt nicht. Buch war in Deutschland Vorreiter für dieses Modell. Die Charité sollte sich um die Forschung kümmern, Helios ihr die Kosten für die teure Krankenversorgung abnehmen. Im Prinzip eine vernünftige Idee, in der Praxis offenbar nicht durchführbar. Schaden nimmt vor allem der Campus Buch. Der war bisher eine Berliner Erfolgsgeschichte. Ohne die Charité dürfte er jetzt vor schwierigen Zeiten stehen. Die Berliner Wissenschaft und die Politik müssen aufpassen, dass hier nicht die Aufbauarbeit von mehreren Jahren eingerissen wird. tiw

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