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Meinung: Teuro für die Konjunktur

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt keinen Zweifel daran, dass sie beim Thema Inflation keinen Spaß versteht. Seit Dezember erhöht sie den Leitzins wieder, und nach dem Schritt vom Donnerstag hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet angedeutet, dass mindestens eine weitere Straffung der Geldpolitik im Spätsommer ansteht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt keinen Zweifel daran, dass sie beim Thema Inflation keinen Spaß versteht. Seit Dezember erhöht sie den Leitzins wieder, und nach dem Schritt vom Donnerstag hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet angedeutet, dass mindestens eine weitere Straffung der Geldpolitik im Spätsommer ansteht. Er kann gute Gründe für seine Politik vorweisen: Die Inflationsrate in den Euro-Ländern ist schon lange höher als von der Notenbank angestrebt, die Banken verleihen Geld wie noch nie, und der beginnende Aufschwung auf dem Kontinent wird zusätzlich die Preise in die Höhe treiben. Der kurzfristige Ärger der Verbraucher über nun steigende Kreditzinsen wiegt zudem nicht so schwer wie die langfristigen Einbußen, die sie durch eine beschleunigte Geldentwertung erleiden würden. Nach Jahren sehr stabiler Preise ist vielen Bürgern nicht mehr präsent, welchen Schaden Inflation anrichtet – sinkende Aktienkurse und entwertete Vermögen etwa. Trotzdem bewegt sich die EZB auf einem schmalen Grat. Die Konjunktur ist zwar erstarkt, aber längst nicht gefestigt. Zeigt Trichet jetzt nicht eine Menge Fingerspitzengefühl, kann er den Ruf der EZB rasch ramponieren. brö

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