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Meinung: Tor zur Demokratie

Diese gute Nachricht vorweg: Die Union verschließt sich einer großen Kundgebung gegen Rechtsradikalismus am 60. Jahrestag des Kriegsendes nicht.

Diese gute Nachricht vorweg: Die Union verschließt sich einer großen Kundgebung gegen Rechtsradikalismus am 60. Jahrestag des Kriegsendes nicht. Wenn auch noch der Bundespräsident mitmacht, sieht das als Demonstration schon anständig aus. Der Akt wird dann der Aufstand. Und diese Kundgebung sollte, besser: muss am Brandenburger Tor stattfinden. Im Bundestag, der ins Reichstagsgebäude Einzug gehalten hat, wird es ja auch ein Gedenken geben. Gut so, richtig so. Nicht weil Politik allein aus Symbolismus bestünde, sondern weil die Politik sich ihre Symbole nicht nehmen lassen darf. Auf CentMünzen, nur als kleiner ergänzender Hinweis, ist was zu sehen? Das Tor. Als Sinnbild des demokratischen Deutschland. Und genau darum geht es an diesem Tag, dem 8. Mai: um Freiheit und Demokratie. Im Grunde müsste man feiern, dass der Nazi-Terror endlich ein Ende fand. Ja, müsste man – wenn ein Fest angesichts der Tausenden von Toten in den letzten Kriegstagen nicht als Frivolität missverstanden werden könnte. Also lieber nicht. Aber eine Feier am Tor – was spricht dagegen? In der versunkenen DDR war der 8. Mai der Tag der Befreiung, im neuen Deutschland dürfte er ruhig der Tag der Freiheit werden. Er war das Tor zur Demokratie. Diesen Tag angemessen zu begehen, dazu wird uns Deutschen doch wohl noch was einfallen. Es muss ja keiner tanzen. cas

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