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Meinung: Tote Lederhosen

Kann sich hier noch jemand an die große Zeit der Unterschriftsteller erinnern? Als führende Dichter und Denker praktisch jeden Blödsinn unterschrieben haben, nur weil sie jemanden kannten, der auch unterschrieben hatte, und weil das allzu Gutmenschliche sie zog?

Kann sich hier noch jemand an die große Zeit der Unterschriftsteller erinnern? Als führende Dichter und Denker praktisch jeden Blödsinn unterschrieben haben, nur weil sie jemanden kannten, der auch unterschrieben hatte, und weil das allzu Gutmenschliche sie zog? Viel ist davon nicht mehr übrig – bis auf ein Thema: Für die rabiaten Tierschützer von „Peta“ unterschreiben alle, vermutlich, weil sie sich eine Art Ablass beim nächsten Steak erhoffen. Die bislang letzten, die nun lieber nackt als im Pelz auftreten, sind die „Toten Hosen“. Reine Geldgier, so haben die Musiker herausgefunden, treibt den Pelzhandel – es ist nur zu hoffen, dass sie nach den Fotoarbeiten nicht in die berufstypischen Lederhosen gestiegen sind, denn das gäbe großen Ärger mit den Petisten: Die sind sogar gegen Fußball, weil für die Bälle Kühe sterben müssen. Und, Hosen: Auch mit saftiger Hühnerbrust ist nun nichts mehr, denn wie sagt die Chefin des Vereins so treffend? „Sechs Millionen Juden sind in KZs gestorben, aber dieses Jahr werden sechs Milliarden Grillhähnchen in Schlachthäusern sterben.“ Ja, auf diese interessante Handhabung der Auschwitzkeule muss man erst einmal kommen; das wird auch viele prominente Fans der Organisation verblüffen. Aber für sie gibt es ja noch die PetaForderung, die Allgäuer Gemeinde Fischen möge ihren tierfeindlichen Namen ändern. Nein, kein Witz. An sowas hängen sich Prominente heut zu Tage an. Dabei gäbe es ja durchaus noch zwei oder drei echte Probleme zu beklagen.

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