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Meinung: „Unsere Geschichte…

… ist wahr. Wir stehen zu der Korrektheit unseres Berichtes.

… ist wahr. Wir stehen zu der Korrektheit unseres Berichtes. Punkt.“

Sein Gesicht kennt jeder in Amerika. Allabendlich begleitet er die Geschicke des Landes, fast schon ein Vierteljahrhundert lang. Im TV-Sender CBS moderiert Dan Rather die Abendnachrichten. Der 72-Jährige war der einzige US-Journalist, dem Saddam Hussein kurz vor dem Irakkrieg ein Interview gewährte. Das ging um die Welt. Rather steht für Sachlichkeit, Verlässlichkeit, Vertrauen. Im Jahre 1981 wurde er der Nachfolger des legendären Walter Cronkite. Gemeinsam mit Peter Jennings (ABC) und Tom Brokaw (NBC) bildet Rather seitdem das nationale „Anchorman“-Trio.

In der vergangenen Woche nun schien es, als ob Rather – auf dem Höhepunkt des Präsidentschaftswahlkampfes und seiner eigenen Karriere – einen weiteren Coup gelandet hätte. In der Sendung „60 Minutes“ präsentierte er einige brisante Dokumente. Sie stammen angeblich vom verstorbenen Oberstleutnant Jerry Killian. Der war einst der Kommandeur jener Einheit der Nationalgarde, in der Präsident George W. Bush Anfang der siebziger Jahre war. Die Memoranden legen den Verdacht nahe, dass Bush sich gern vor dem Dienst drückte. Auf jeden Fall wurde er offenbar bevorzugt behandelt. Auch diese Geschichte ging um die Welt.

Doch dann tauchten Zweifel an der Echtheit der Dokumente auf. Ist Rather auf eine Fälschung hereingefallen? Das könnte weit reichende Folgen haben. Amerikas Konservative halten Rather seit jeher für zu liberal und drängen auf seine Ablösung. Sein letzter Coup könnte in der Tat sein letzter gewesen sein.

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