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Meinung: Unter dünner Decke

Selbst in Politikern tickt die biologische Uhr, auch wenn es mancher nicht wahrhaben will. Wenn 2006 in Berlin gewählt wird, bleibt von den Akteuren aus der Zeit vor dem Mauerfall kaum einer übrig.

Selbst in Politikern tickt die biologische Uhr, auch wenn es mancher nicht wahrhaben will. Wenn 2006 in Berlin gewählt wird, bleibt von den Akteuren aus der Zeit vor dem Mauerfall kaum einer übrig. Walter Momper zum Beispiel, der 1989 als Mann mit dem roten Schal sogar in japanischen Zeitungen zu sehen war, könnte in der laufenden Kandidatenkür auf der Strecke bleiben. Aber nicht jede bevorstehende Vakanz ist dem Generationswechsel geschuldet. So ist der Ex-Finanzsenator Peter Kurth vor der eigenen CDU in die private Wirtschaft geflüchtet. Die Berliner Union hat die eigene personelle Auszehrung weit vorangetrieben. Um gerecht zu bleiben: Es gibt eine Reihe junger Leute, die den Wiederaufbau der CDU aus Ruinen schaffen könnten. Aber gut’ Ding will Weile haben. Trotzdem sollte die SPD, die schon auf den Wahlsieg schielt, nicht in Hohngelächter ausbrechen. Die Truppe um Klaus Wowereit funktioniert, doch die Personaldecke ist auch in der SPD erbärmlich dünn. Es fehlen die über den Tag hinaus denkenden Köpfe. Wowereit wäre gut beraten, nicht dem Amtsvorgänger Eberhard Diepgen nachzueifern – also jedes Talent in die Besenkammer zu sperren. za

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