zum Hauptinhalt
VW versicherte, Antworten auf die Fragen im Abgas-Skandal zu liefern - erbittet dafür aber Zeit.

© REUTERS/Stefan Wermuth

Volkswagen-Affäre: V wie Verschwörung

Steckt hinter der VW-Krise ein Konkurrenzkampf der US-Hersteller? Darauf gibt es eine klare Antwort. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henrik Mortsiefer

Das könnte der amerikanischen Automobilindustrie so passen: Nach den illegalen Manipulationen von VW an seinen Diesel-Fahrzeugen wird der deutsche Wettbewerber vom US-Markt gefegt. General Motors, Ford und Chrysler stehen glänzend da. Deutsche Automanager müssen sich derweil vor dem Kongress entschuldigen. Der bisher nicht als Autoexperte aufgefallene Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, glaubt auch: Über Jahrzehnte hätten die Amerikaner versucht, „die kleinen und effizienten Dieselmotoren für Pkw durch immer weiter verschärfte Stickoxid-Grenzen vom Markt fernzuhalten, weil man selbst die Technologie nicht beherrschte“, wie er kürzlich dem „Handelsblatt“ sagte. Allein, die Dinge liegen etwas anders. Die ersten Daten zur Aufdeckung des Betrugs kamen von deutschen Umweltforschern. Dann wurde die kalifornische Umweltbehörde aktiv, die für alle – auch amerikanische – Automodelle allerstrengste Umweltnormen vorschreibt. Kalifornien hat die höchste Dichte an Elektroautos. Es stimmt, die Amerikaner bauen immer noch die größten Dreckschleudern. Verschwörungstheorien aber nützen derzeit nur jenen, die den Betrug begangen haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false