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Meinung: Verlorene Maßstäbe

Klare Worte und ein klares Urteil. Während die israelische Armee ein weiteres Stück des Gazastreifens in eine Trümmerlandschaft verwandelt, geht nun auch Amnesty International (AI) mit Israel ins Gericht.

Klare Worte und ein klares Urteil. Während die israelische Armee ein weiteres Stück des Gazastreifens in eine Trümmerlandschaft verwandelt, geht nun auch Amnesty International (AI) mit Israel ins Gericht. Völkerrechtswidrig und nicht zu rechtfertigen nennt die angesehene Menschenrechtsorganisation die systematische Zerstörung von palästinensischen Wohnhäusern und Ackerflächen. Dies geschehe, um die Bevölkerung kollektiv zu bestrafen und illegal errichtete Siedlungen auszuweiten. Mehr noch: Meist lasse die Armee den Bewohnern praktisch keine Zeit, ihr Haus zu verlassen und ihre Habseligkeiten zu retten. Mit seiner Kritik rückt AI die Maßstäbe energisch zurecht. Denn bisweilen, wenn die Diskussion auf israelische Militäraktionen kommt, scheint sie etwas durcheinander zu geraten. Dann wird gedreht und gewendet, bis alles doch irgendwie nachvollziehbar und verständlich erscheint. Nicht so bei Amnesty International, die den palästinensischen Terror ebenso verurteilt wie die israelischen Militärverbrechen. Aber sie bemäntelt auch nicht, dass Scharons Armee auf der Suche nach echten und vermeintlichen Terroristen mittlerweile eine ganze Bevölkerung terrorisiert. Das Leben der Menschen ist voller Demütigungen und Schikanen. Diese Strategie maßloser Vergeltung und Gewalt wird alle möglichen Folgen haben – nur eine nicht: einen echten Frieden zwischen beiden Völkern. M.G.

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