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Meinung: Viel ist nicht schlimm

GRÖSSTES US-HAUSHALTSLOCH DER GESCHICHTE

Wer spart, hat Angst oder keine Fantasie. Wer sich verschuldet, riskiert etwas. Sich Geld zu leihen, kann außerdem ein Zeichen von Klugheit sein: Man behauptet, mit der geliehenen Summe mehr Gewinn erwirtschaften zu können, als die Zinsen an die Bank ausmachen. Das amerikanische Haushaltsdefizit hat in diesem Jahr ein Rekordhoch erreicht. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 374 Milliarden Dollar. Ist das viel? Ist das schlimm? Ja, es ist viel, nein, es ist nicht schlimm. Die Wirtschaftspolitik der BushRegierung lässt sich als eine Art neoliberaler Keynesianismus bezeichnen. In ihr koppeln sich drastische Steuersenkungen mit hohen Staatsausgaben. Es ist eine Wette auf die Zukunft. Wenn’s klappt, springt die Konjunktur an, die Einnahmen steigen, alles wird gut. Wie es aussieht, geht die Rechnung auf: Langsam bessert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Doch entscheidend ist die Produktivitätssteigerung. Sie ist verantwortlich für das amerikanische Wirtschaftswachstum. In gut einer Woche werden die Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben. Pessimisten glauben an ein Wachstum von fünf Prozent, Optimisten an sieben. Gleichzeitig steigen die Zinsen kaum. Falls dieser Präsident nicht wiedergewählt wird, liegt das wahrscheinlich nicht an der Wirtschaft.mal

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